
Suhl An der Lautenbergschule hat die Ethiklehrerin Ute Endter den Themenbereich rund um Sterben, Tod und Trauer in der 10. Klasse längst abgeschlossen. Und doch hat sie sich entschieden, einen Bestatter in den Unterricht einzuladen, der die praktische Seite des Schulstoffes, lebensnaher vermitteln kann. Diese ganz besondere Ethik-Doppelstunde fand nun am vergangenen Dienstag statt und wurde von Martin Mende, Bestattungsfachkraft, bei der Pietät Bestattungen GmbH, gehalten. „Das Werden und Vergehen ist in der Natur total normal, man muss nur aus dem Fenster blicken. Und doch tun sich alle mit dem Thema so schwer.“ leitete er zur Bestattungskultur über. In den letzten 150 Jahren habe sich in der Gesellschaft und im Zusammenleben der Menschen vieles verändert, das hat auch dazu beigetragen, dass das Sterben eines Angehörigen eben nur noch selten im Familienkreis, zu Hause, stattfindet. Somit wird der Tod immer weiter aus der Gesellschaft verdrängt und es entsteht der Eindruck, als würde der Tod nicht zum Leben gehören. „Der Tod gehört aber zum Leben. Darüber darf auch gesprochen werden. Das wollen wir wieder mehr in den gesellschaftlichen Fokus rücken, daher engagieren wir uns gerade auch im Schulunterricht.“
In seinem Fachvortrag ging es neben den Grundlagen aus dem Bestattungsrecht, auch um dem Ablauf im Todesfall, die Abschiednahme am offenen Sarg, das Erstellen von Traueranzeigen und die Möglichkeiten zur Ausgestaltung einer Trauerfeier. Mit vielen Fotos, einer Urne und einem Film über die Feuerbestattung konnte er sehr praxisnahe Eindrücke vermitteln. Ute Endter war mit Ihrer Entscheidung sehr zufrieden: „Die Veranstaltung kam in der Klasse gut an. Er hat es toll verstanden, die Schüler zu sensibilisieren und in das Thema einzubeziehen.“