
Wenn man auf den Standortkarten der beiden bundesweiten Anbieter für Waldbestattungen im Internet nachsieht, erscheint Thüringen noch immer als weißer Fleck. In den angrenzenden Bundesländern gibt es schon mehrere Bestattungswälder. In Wallbach, im Landkreis Schmalkalden-Meiningen wurde der erste Thüringer Bestattungswald (Ruhewald Wallbach „Am Heiligenberg“) eröffnet.
In Bad Berka ringt man seit über 10 Jahren um die Schaffung eines Bestattungswaldes. Am vergangenen Donnerstag haben die Stadt Bad Berka, die Landesforstanstalt und das Unternehmen Friedwald (R) den Vertrag endlich abschließen können. Dieser ist Grundlage dafür, dass auf einer 47 Hektar großen Fläche, auf dem Adelsberg, bald die ersten Urnen bestattet werden können.
Nach geltendem Recht ist auch ein Bestattungswald ein Friedhof. Friedhofträger können nur Städte, Gemeinden und Kirchengemeinden sein, die „Anstalt des öffentlichen Rechts“ sind. Und so wird schnell klar, dass eben nicht einfach aus jedem schönen Waldareal, ein Bestattungswald werden kann.
Natürlich hat die letzte Ruhestätte im Wald für manche Menschen einen ganz besonderen Reiz. Man spricht da von „naturnahen Bestattungen“. In der Praxis zeigt sich aber schnell, dass für viele, gerade ältere, Angehörige ein schneller und einfacher Weg zum Bestattungsplatz wichtig ist. Lange Fahrten sind da oft hinderlich, gerade dann, wenn man selbst nicht mehr fahren kann oder will.
Ein guter Kompromiss könnten da die Baumgräber sein, die bereits auf vielen Friedhöfen in Südthüringen angeboten werden. Der Weg ist in der Regel nicht so weit und es handelt sich um eine naturnahe, pflegefreie Grabart.
Sollte Ihre Friedhofsverwaltung solche Angebote noch nicht machen, dann sprechen Sie die Damen und Herren doch einfach einmal darauf an. Viele Friedhöfe verfügen über eine geeigneten Baumbestand oder sind bereit, für diese Grabart neue Bäume zu pflanzen.